Covid-19: Aktuelle Information zum oGTT in der Schwangerschaft
Aufgrund der aktuellen Covid-19 Situation kann es zu Engpässen bei den oralen Glukosetoleranztests im Rahmen der Schwangerschaft kommen. Wir empfehlen prinzipiell die Durchführung des 75 g oGTT wie in den ÖDG 2019 Leitlinien
Wenn dies in der momentanen Situation nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, dann wird folgende Vorgangsweise empfohlen:
Frauen mit hohem Risiko für einen Gestationsdiabetes (GDM)
dazu gehören:
- GDM in einer früheren Schwangerschaft
- Gestörte Glukosetoleranz oder Nüchternglukose ≥ 100mg/dl
- Kongenitale fetale Fehlbildung in einer früheren Schwangerschaft
- Geburt eines Kindes > 4500g
- Totgeburt
- Habitueller Abortus (>3 Fehlgeburten)
- Diabetes Symptome
- Adipositas (BMI ≥ 30kg/m2)
- Alter über 35 Jahre
- Metabolisches Syndrom
- Vaskuläre Erkrankung (KHK, CAVK, PAVK)
- Familienanamnese von Diabetes bei erstgradigen Verwandten
- Ethnizität (arabisch, S- und SO-Asien, Lateinamerika))
>> Jedenfalls Diagnostik mit oGTT wie bisher
Für alle anderen Frauen, bei denen ein oGTT derzeit NICHT möglich ist, sind folgende Optionen möglich:
- Verschiebung des ltMutter-Kind-Pass vorgesehenen oGTT bis zur max30.SSW
- Kontrolle des Nüchtern Blutzucker (cut-off: < 92 mg/dl) oder 1h oder 2 h postprandialen Blutzuckers (cut-off 1h: < 140 mg/dl, cut-off 2h: < 120 mg/dl) + HbA1c in der 24-28SSW zur Risikoabschätzung (mit bei Bedarf nachfolgendem oGTT)
- Großzügige Blutzuckerselbstmessung nüchtern und 1h postprandial ltLeitlinien (wie bei manifestem GDM)
Allen Schwangeren soll zu mediterraner Diät und – soweit derzeit möglich – körperlicher Bewegung geraten werden.
Diese Vorgehensweise ist nicht Evidenz-basiert und wird nur aufgrund des Engpasses in der derzeitigen Ausnahmesituation von der ÖDG empfohlen.