Presseinformation - 24.06.2011
Österreichische Diabetes Charta verabschiedet
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) verabschiedete die Österreichische Diabetes Charta als richtungsweisendes Dokument für zukünftige Herangehensweisen gegen die Volkskrankheit Diabetes (derzeit rund 600.000 Diabetiker, Tendenz stark steigend). Bundesgesundheitsminister Stöger sowie die Länder Salzburg und Steiermark unterstützen bereits die Charta. Die anderen Bundesländer wollen sie bei der Herbstkonferenz der LandesgesundheitsreferentInnen diskutieren, weitere Entscheidungsträger wie die Sozialversicherungen sollen eingebunden werden.
"Die Österreichische Diabetes Charta soll einerseits wegweisend für die künftigen gesundheitspolitischen Entscheidungen in der Prävention und Behandlung des Diabetes in Österreich sein. Andererseits zeigt sie in vielen bereits bestehenden Bereichen einen vorbildlichen österreichischen Weg.", sagt Univ. Doz. Dr. Raimund Weitgasser, Präsident der ÖDG.
In ihren Inhalten betont die Charta Lebensstilmaßnahmen, beginnend bei der Ernährung und Bewegung von Kindern und Erwachsenen. Das Dokument benennt die wichtigsten Handlungsfelder im Bereich Diabetes und macht Vorschläge zur Prävention, Betreuung und medikamentösen Versorgung, sowie zur Verbesserung der strukturellen Betreuung von Kindern. Weiters wird die Notwendigkeit einer österreich-weiten Patientenerfassung betont und ein Bekenntnis zur verstärkten Forschungsförderung im Bereich Diabetes abgelegt.
"Die Diabetesepidemie stellt unser Gesundheitssystem vor Herausforderungen, derer sich die Öffentlichkeit zu wenig bewusst ist", warnt Weitgasser. "Wenn die Gesundheitspolitik jetzt nicht die richtigen Weichen stellt, wird das drastische Folgen für die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems haben."
"Wir sind überzeugt, dass die Problematik des Diabetes und der damit verbundenen Krankheitsrisiken österreichweit nur koordiniert und gemeinsam angegangen werden kann. Wir müssen intelligente und effiziente Strukturen dazu schaffen. Diese sollten vorrangig darauf abzielen, Verhaltensänderungen im Lebensstil jedes Einzelnen zu fördern. Dafür betreiben wir intensive Aufklärungsarbeit und freuen uns über jedes unterstützende Engagement seitens der Politik", so Weitgasser abschließend.
Fotos:
Univ. Prof. Dr. Hermann Toplak, Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder (Steiermark)