PRESSEINFORMATION:
Wasser gegen Zucker statt Wasser mit Zucker!
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft empfiehlt mehr Wasser zu trinken und auf gezuckerte Softdrinks zu verzichten
- Ein bewusster Umgang mit dem persönlichen Flüssigkeitshaushalt kann die Diabetesentstehung verzögern beziehungsweise den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.
- Weltweite Studien beweisen die Gefahren des Softdrink-Konsums und den Nutzen von Wasser für die Gesundheit.
(Wien, 22. Februar 2016) – Wasser ist unser wichtigstes Nahrungsmittel. Kein Mensch kann lange ohne Wasser überleben. Wassermangel bringt viele gesundheitliche Risiken und mentale Beeinträchtigungen. Speziell für die Volkskrankheit Diabetes spielt die Wahl des richtigen Getränks eine ganz entscheidende Rolle, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder Folgeschäden zu vermeiden.
 Wie viel  Wasser ist gesund?
          Der  Mensch besteht zu 65 Prozent aus Wasser. Da er   dieses kontinuierlich  ausscheidet, muss er es auch regelmäßig und über   den Tag verteilt zu sich nehmen.  Der Bedarf an Wasser ist   unterschiedlich und hängt von vielfältigen Faktoren ab,  wie zum   Beispiel vom Ausmaß der Bewegung, der Außentemperatur oder dem Anteil    an Speisesalz in der Nahrung. 
          Je  nach Alter sollten pro Tag zwischen 30 und 40 ml   Wasser pro Kilo Körpergewicht  aufgenommen werden. Generell wird   empfohlen, dass Erwachsene eine Mindestmenge  von 1,5 Liter Wasser über   Flüssigkeiten pro Tag zu sich nehmen sollten. Da Wasser  nicht nur in   Getränken enthalten ist, sondern auch in Nahrungsmitteln, wie Obst  und   Gemüse, kann der zusätzliche Bedarf auf diesem Weg abgedeckt werden. 
  „Übergewicht  ist einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes.   Zahlreiche Studien beweisen,  dass der bewusste Konsum von Wasser zur   Vermeidung von Übergewicht beitragen  kann. Dies gilt aber nur für   Leitungswasser, Mineralwässer und ungesüßte Tees“,  erklärt der   Präsident der Österreichischen  Diabetes Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr.   Hermann Toplak, von der Ambulanz für  Lipidstoffwechsel der   Universitätsklinik für Innere Medizin der Medizinischen  Universität   Graz. „Die Wahl des ‚falschen‘ Getränks gegen den Durst kann das  Risiko   von Übergewicht sogar erhöhen und eine Diabeteserkrankung begünstigen.“ 
Gezuckertes  Wasser ist gefährlich!
          Mit  Zucker gesüßte Getränke tragen durch ihre Wirkung   auf den Blutzuckerspiegel und  ihrem gleichzeitig geringen   Sättigungspotenzial zu Übergewicht und  Insulinresistenz (einer Vorstufe   des Typ 2 Diabetes) bei. Das wurde in den  letzten Jahren eingehend   untersucht und weltweite Vergleichsstudien beweisen  den starken   Zusammenhang zwischen dem Konsum von sogenannten Softdrinks und der    Entstehung von Übergewicht, Adipositas und Diabetes.
          Experten  schätzen, dass der Verbrauch von Softdrinks in   den nächsten 5 Jahren weltweit  noch um rund 10 Prozent ansteigen wird,   was zu zusätzlich zu einem enormen  Anstieg der Zahl der Menschen mit   Übergewicht und neuen Diabetesfällen führen  wird. 
  „Ein  Liter eines Softdrinks hat rund 500 Kalorien, da hat man schon   fast eine  Leberkäse-Semmel getrunken ohne satt zu sein. Die sogenannten   Softdrinks sind  gar nicht soft, wenn es um unsere Gesundheit geht,   sondern höchst gefährlich.  Die einzig richtige Assoziation dieser   Zuckerbomben mit dem Begriff ‚soft‘ ist,  dass sie den Körper schnell   und stark schwabbelig machen.“, so macht OA Dr. Helmut  Brath von der   Diabetesambulanz des GZ Süd der Wiener Gebietskrankenkasse und Erster   Sekretär der ÖDG auf diese  Gefahr eindringlich aufmerksam. 
ÖDG  fordert eine gesellschaftspolitische Diskussion
  „Der  Gesetzgeber kann Anreize bieten, um den Konsum von   Softdrinks zu verringern.  Zum Beispiel wird in Mexiko auf Süßgetränke   eine Steuer eingehoben. Ähnliche  Ansätze waren in Ungarn erfolgreich.   Steuern dieser Art könnten zweckgewidmet  der Diabetes Aufklärung zur   Verfügung stehen, da die Prävention in diesem Bereich  immer wichtig war   und immer wichtiger wird. Verpflichtende und sichtbare  Warnhinweise   sind eine weitere Option, um das Thema bewusst zu machen“, erklärt    Prof. Toplak „Es geht jetzt darum, einen Diskurs auf politischer Ebene   zu  starten, um die verschiedenen erprobten Modelle nach Ihrer   Tauglichkeit für  Österreich zu untersuchen.“
Trinktipps  für alle sowie speziell für Kinder und ältere Menschen
          Eine  gute Grundregel lautet, niemals auf den Durst zu   warten, sondern schon davor  Wasser zu sich zu nehmen. Wasser sollte    immer verfügbar sein. Das erste Glas zum Aufstehen, ein Glas vor und   eines zu  jeder Mahlzeit und ein letztes Glas vor dem Schlafen gehen. Um   auch zwischen  den Mahlzeiten den Flüssigkeitshaushalt kontinuierlich   aufrecht zu erhalten,  empfiehlt es sich, an allen Orten, an denen man   viel Zeit verbringt,  Wassergläser aufzustellen, sowohl am Schreibtisch   als auch neben dem  Fernsehsessel. Wer Bewegung macht, verbraucht mehr   Wasser, somit gilt die  Regel: Kein Sport ohne Wasserflasche! 
          Trinkrituale  können helfen. Ein Schluck vor jedem   Telefongespräch zum Beispiel oder ein Glas  beim Heimkommen von der   Arbeit. Wer mit Wasser Schwierigkeiten hat, kann auch  zu ungesüßten   Tees greifen oder sein Wasser mit ein paar Tropfen Zitronensaft   geschmacklich  verfeinern. Prof. Toplak erläutert: „Ein Teil des   Flüssigkeitsbedarfs kann  durchaus auch durch Light-Getränke abgedeckt   werden, da auch sie beim  Kaloriensparen helfen. Hier ist aber zu   bedenken, dass die Geschmackswahrnehmung  dadurch immer mehr auf ‚Süßes‘   konditioniert wird.“
          Diese  Gewöhnung an zu viel Süßes ist speziell bei   Kindern ein unterschätztes Thema.  Der kindliche Körper hat noch einen   höheren Wasseranteil (bis zu 70 Prozent). Daher  müssen sie besonders   gut mit Flüssigkeit versorgt werden. Dr. Brath erklärt: „Bei  Kindern   ist die Gefahr des übermäßigen Softdrink-Konsums besonders hoch und    führte dazu, dass Übergewicht im Kindesalter zu einem massiven Problem   geworden  ist. Der Typ 2 Diabetes wurde früher als Altersdiabetes   bezeichnet, heute sind  aber schon Jugendliche davon betroffen. Hier   muss sowohl in der Familie als  auch in der Schule konsequent Aufklärung   betrieben werden und Alternativen zu ‚Softdrinks‘  zur Verfügung   gestellt werden.“
          Im  Alter können mehrere Faktoren dazu führen, dass der   Organismus zu wenig  Flüssigkeit bekommt. Generell sinkt das   Durstbedürfnis im Alter, aber auch die  Angst vor zu häufigem Harndrang   aufgrund von Inkontinenz oder  Prostatabeschwerden, Vergesslichkeit oder   Schluckstörungen können das  Trinkverhalten negativ beeinflussen. Somit   ist hier die Bedeutung des  Wasserkonsums besonders zu beachten. 
          Weitere praktische Trinktipps  unter http://www.adipositas-austria.org/pdf/EASO-trink-wasser-sei-gesund.pdf
          Österreichische  Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
          Die  Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)   ist die ärztlich-wissenschaftliche  Fachgesellschaft der   österreichischen Diabetes-Experten und  Diabetes-Expertinnen.   Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzte und  Ärztinnen und   wissenschaftlich einschlägig orientierte Akademiker und    Akademikerinnen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater und    Diabetesberaterinnen und Diätologen und Diätologinnen. Die   Österreichische  Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die   Gesundheit und  Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu   verbessern. Sie setzt sich  daher für die Anliegen der Betroffenen ein.   Sie fordert und fördert die stetige  Verbesserung der Versorgung von   Menschen mit Diabetes mellitus. Sie unterstützt  die Forschung und   verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes    berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen   Betreuung als  auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.
        
Rückfragehinweis:
          Public Health PR
          Mag. Michael Leitner, MAS
          Tel.: 01/60 20 530/91
          Mail: michael.leitner@publichealth.at 
          Web: www.publichealth.at
Pressefotos zum Download:
          
          Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak,
            Ambulanz für Lipidstoffwechsel der 
          Universitätsklinik für Innere Medizin der 
          Medizinischen Universität Graz und 
          Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft

          OA Dr. Helmut Brath,
            Diabetesambulanz des GZ Süd der Wiener 
          Gebietskrankenkasse und Erster Sekretär 
          der ÖDG        













