PRESSEINFORMATION:
Diabetes und  Schule – kein Problem!
    E-learning Angebot unterstützt Lehrer*innen
  (Wien, 6. September 2021) – Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) hat in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Salzburg ein Fortbildungsangebot erstellt, das bundesweit von Pädagog*innen online besucht werden kann, um Kindern mit Typ 1 Diabetes den Schulbesuch sicher und gut integriert zu erleichtern.
„In Österreich gibt es derzeit rund 1.600 schulpflichtige Kinder mit Typ 1 Diabetes. Pro Jahr erhalten 250 bis 300 Kinder die Diagnose Diabetes mellitus Typ 1. Wir beobachten eine Steigerungsrate bei Neuerkrankungen von 3,5 Prozent pro Jahr und dieser Anstieg schreitet kontinuierlich über die letzten 40 Jahre voran. Dadurch sind immer mehr Schulen mit dem Thema Diabetes konfrontiert. Es freut uns sehr, dass es nun auch für Lehrer*innen eine kompakte und zertifizierte Fortbildung gibt, die ihnen den Umgang mit Kindern mit Diabetes erleichtert und damit auch den Kindern hilft“, erklärt Univ. Prof.in Dr.in Susanne Kaser, Stv. Direktorin der Universitätsklinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Innsbruck und Präsidentin der ÖDG.
Diabetes mellitus Typ 1 
    Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einem  Insulinmangel führt. Fünf bis zehn Prozent aller Diabeteserkrankten haben diese  Form, im Kindesalter sind jedoch 90% aller Kinder und Jugendlichen von dieser  insulinpflichtigen Diabetesform betroffen. Die Betroffenen müssen ein Leben  lang mit einer Insulintherapie umgehen lernen und ein komplexes  Selbstmanagement in ihr Leben integrieren.
Kinder mit Diabetes benötigen in der Schule Unterstützung 
  „Ein durchdachtes Diabetesmanagement an Schulen ist wichtig, um ein  gesundheitsförderndes Umfeld für die betroffenen Kinder sicherzustellen.  Genauso relevant ist aber auch der Aspekt der Inklusion, denn auch Kinder mit  Diabetes müssen die Möglichkeit haben, an allen schulischen und auch  außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen“, erklärt Assoz.-Prof. PD. Dr. Sabine Hofer, Leiterin der Diabetologie am  Departement für Kinder und Jugendheilkunde der Medizinischen Universität  Innsbruck und Vorstandmitglied der ÖDG. 
    Die Lehrpersonen sind seit der Bildungsreform 2017 aufgefordert, dafür  Unterstützung zu leisten. Entsprechende rechtliche Grundlagen für die  Hilfestellung wurden geschaffen. Um Kinder mit Diabetes in der Schule optimal  versorgt zu wissen, ist es wichtig, dass auch die Lehrenden die  Herausforderungen verstehen, die mit der Erkrankung einhergehen. Das  verhindert, dass aufgrund von Wissenslücken falsche Entscheidungen mit  gravierenden gesundheitlichen oder psychischen Auswirkungen getroffen werden.
e-learning tool unterstützt Pädagog*innen
    Für Lehrpersonen wurde ein e-learning tool erarbeitet, um die  wichtigsten Informationen und Kenntnisse rund um das Kind mit Diabetes zu  vermitteln. Dieser 3 wöchige online Fortbildungskurs ist von der ÖDG und der PH  Salzburg zertifiziert und vermittelt neben Grundkenntnissen rund um die  Erkrankung Typ 1 Diabetes gute und praktische Tipps im alltäglichen Umgang mit  Kindern mit Diabetes in einer Schulklasse. Diese Fortbildung zu absolvieren,  ermöglicht es Lehrpersonen Kinder mit Diabetes in die Klassengemeinschaft zu  inkludieren und vermittelt Sicherheit – für Eltern, Kinder und für die Lehrpersonen.  Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Kindern die Insulin spritzen müssen und  Glukosemessungen durchführen müssen, werden abgebaut. 
    Lehrpersonen können sich unter folgendem Link über das E-Learningangebot  informieren: https://www.ph-online.ac.at/phsalzburg/wbLv.wbShowLVDetail?pStpSpNr=216380&pSpracheNr=1
Technik macht das Leben und Lehren leichter
  „Die technischen Hilfsmittel in der Diabetestherapie, wie  Insulinpumpe und Glukosesensoren bis hin zu closed loop Systemen, werden bei  Kindern aller Altersgruppen immer breiter angewandt, sodass blutiges Messen und  aktives Spritzen mit Nadeln und Pens immer seltener notwendig wird“, betont Univ. Prof. Dr.  Harald Sourij, Stv. Abteilungsleiter der Klinischen Abteilung für  Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz und  Erster Sekretär der ÖDG und führt  weiter aus: „Diese innovativen Errungenschaften erleichtern das Leben und sichern  eine kontinuierliche Blutzuckereinstellung. Sogar in der Notfallsbehandlung  kann nun auch ohne Pen von der Lehrperson leicht und unblutig geholfen werden.“ 
Über die  Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)
    Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche  Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Experten*innen. Ordentliche  Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzt*innen und wissenschaftlich einschlägig  orientierte Akademiker*innen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater*innen  und Diätolog*innen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre  Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus  zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie  fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit  Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche  Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung  der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von  Neuerkrankungen.
    Informationen über die Aktivitäten der ÖDG finden Sie unter www.oedg.at
Rückfragehinweis:
      Public Health PR
      Mag. Michael Leitner, MAS
      Tel.: 01/60 20 530/91
      E-Mail: michael.leitner@publichealth.at
      Web: www.publichealth.at
Fotos:
Pressefotos zum Pressetext: Diabetes und Schule – kein Problem!
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      Assoz.-Prof. PD. Dr. Sabine Hofer,   Leiterin der Diabetologie am Departement für Kinder und Jugendheilkunde   der Medizinischen Universität Innsbruck und Vorstandmitglied der ÖDG
      Copyright: privat












